Israels Verteidigungsminister sichert sich Kabinettsposten

Das hebräische Wort Barak bedeutet Blitz. Im Leben des israelischen Verteidigungsministers und früheren Regierungschefs Ehud Barak war der Name stets Programm: Der höchstdekorierte Soldat Israels war unter anderem Kommandeur der Sondereinheit Caesarea, die die Drahtzieher des Münchner Olympia-Anschlags von 1972 eliminierte. An Mut hat es Barak nie gefehlt, an politischer Prinzipientreue und Weisheit schon eher.

Dass ausgerechnet ihr Chef nun die Arbeitspartei verlässt, um eine neue Gruppierung zu gründen, ist bitter für diese altehrwürdige Partei, die Israels Politik über Jahrzehnte dominiert hat und jetzt zu einer Splitterfraktion in der Knesset herabsinkt.

Ehud Barak, dessen verheerende Wahlniederlage 2001 den Niedergang der Arbeitspartei besiegelte, sichert sich mit diesem Schachzug auf Kosten seiner Partei die eigene Zukunft in dem nationalkonservativen Kabinett von Benjamin Netanjahu. Der linke Flügel der Arbeitspartei hatte seit Längerem an Baraks Stuhl gesägt; man warf ihm vor, Netanjahus hartleibige Positionen im komatösen Nahost-Friedensprozess zu teilen.

Netanjahus Machtbasis ist nun zwar kleiner, aber auch solider geworden. Denn die linke Opposition ist vorläufig neutralisiert; sie muss in den kommenden Jahren aus den Trümmern eine mehrheitsfähige Alternative zu Netanjahus Likud-Block formen.