Trotz Rekordergebnis im operativen Geschäft fehlen 17,8 Millionen Euro. Die Kosten für den Ausbau des CCH waren mit 30 Millionen immens.

Rotherbaum. Die hohen Investitionen bei der Hamburg Messe in den vergangenen Jahren beginnen sich auszuzahlen. Im abgelaufenen Jahr erreichte die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) mit 11,6 Millionen Euro das beste operative Ergebnis ihrer Geschichte, teilte das Unternehmen gestern mit. Der Umsatz lag mit 76,3 Millionen Euro über Plan. Das neue Messegelände sei hervorragend angenommen worden; allein der Umsatz mit Gastveranstaltungen stieg gegenüber dem Vergleichsjahr 2008 um fast ein Drittel. Auch Großkongresse, speziell für Mediziner, kehrten zurück.

Die Kosten für den Ausbau der Messe und des Kongresszentrums CCH belasten die HMC allerdings mit fast 30 Millionen Euro im Jahr, sodass die Stadt als Gesellschafterin 17,8 Millionen Euro zum Ausgleich des Verlustes aufbringen muss. "Ohne den Ausbau wäre die Hamburger Messe heute nicht mehr konkurrenzfähig", sagte Messechef Bernd Aufderheide. Sowohl die Messe als auch das CCH waren für mehr als 400 Millionen Euro ausgebaut worden und hatten damit erhebliche Flächen gewonnen. Aufderheide wies darauf hin, dass nach einer Studie des Ifo-Instituts allein die 320 000 Teilnehmer von Kongressen und Konzerten im CCH rund 100 Millionen Euro zusätzlich in Hamburg ausgegeben hätten. "Ohne diese Umwegrentabilität macht es keinen Sinn, Kongresszentren zu betreiben", sagte Aufderheide. Deshalb seien fast alle Kongresszentren weltweit in öffentlicher Hand. Die HMC erwirtschaftet mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Messen.