Regina Ohlsen weiß aus eigener Erfahrung, wie sich eine völlig erschöpfte Mutter fühlt. "Ich hatte ein Kind, das nie geschlafen hat", sagt die 53-Jährige aus Norderstedt. Fünf Jahre sei das so gegangen. Inzwischen kann sie lachen, wenn sie sich an diese Zeit erinnert, aber damals war irgendwann ein Punkt erreicht, da konnte sie nicht mehr. Diese Erfahrung hilft der Familientherapeutin heute bei ihrer Arbeit, wenn sie Frauen vor sich hat, die sie über Mutter-Kind-Kuren berät und sie ermuntert, sich helfen zu lassen. "Ich habe damals bei einer Kur gelernt, meine eigenen Ressourcen zu nutzen, Sport zu machen, um fit zu bleiben", sagt die Kurberaterin der evangelischen Müttergenesung Hamburg. Zum 60. Jubiläum des Müttergenesungswerks gibt es heute in Hamburg einen Senatsempfang.

Noch immer bewegt sich Regina Ohlsen regelmäßig und gern. Sogar den halben Jakobsweg hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Rüdiger, mit dem sie seit 33 Jahren verheiratet ist, gemeistert. Seit ihre drei Kinder erwachsen sind, hat sie Zeit dafür. Als diese noch klein waren, hatte sie sich zehn Jahre Auszeit vom Beruf genommen. "Mir war das wichtig", sagt sie, "aber jede Frau muss für sich selbst entscheiden, was für sie richtig ist." Inzwischen bereichert eine Enkeltochter ihre Familie. Maja, Tochter ihres einst so ruhelosen Sohnes, schläft übrigens bestens. Und deshalb darf sie auch gern mal bei ihrer Oma übernachten.