Bauingenieur Christoph F.J. Schröder, Chef der Abteilung Technische Grundlagen in der Baubehörde, hat auf dem Tisch seines Büros an der Stadthausbrücke einen 30 Zentimeter hohen Bohrkern aus Bitumen aufgestellt, quasi ein ausgestampftes Stück Straße. Schröder sagt: "Stellen Sie sich vor, das ist ein Zahn. Wird er nicht gepflegt, dann dringt Karies ein. Wird dieser nicht fachgerecht entfernt, geht der Schaden immer tiefer. Und am Ende muss der Zahn komplett erneuert werden." Die Stadt habe in den vergangenen Jahren zu wenig an den Straßen gemacht. Die Asphaltdecke sei an vielen Stellen brüchig geworden. Wasser sei eingedrungen. Bei Frost werde der Asphalt dann schlicht aufgesprengt. Die Folge: Schlaglöcher.

Schuld habe daran eigentlich niemand, versichert Schröder. Es reiche einfach das Geld nicht aus, um die rund 3600 Kilometer Straßen im Hamburger Stadtgebiet zu erhalten. Pro Jahr und Quadratmeter rechnet Schröder vor, brauche es 1,50 Euro für den Erhalt. Diese Summe sei im Haushalt nicht vorhanden. Schröder weiß, dass das Geld vorne und hinten nicht reichen wird. "Wir werden flicken, wo wir können. Und dennoch wird es am Ende des Sommers noch etliche Schlaglöcher geben", sagt er. Und irgendwann müsse dann großflächig saniert werden.