Wer es in den Kulturteil des Abendblatts schaffen will, muss schon Besonderes leisten. Christoph Ahlhaus, damals Noch-Nicht-Bürgermeister, war das im Sommer mit einem quer gestreiften Polo-Hemd gelungen. Die Stilkritik der Autorin fiel wenig schmeichelhaft aus. Und hinterließ offenbar Spuren. Am Freitag nämlich überreichte der Gescholtene Chefredakteur Claus Strunz das "Hemd des Anstoßes", nachdem es ihm seine Frau Simone ordentlich zusammengefaltet an die Bühne gebracht hatte. "Ihnen passt das wahrscheinlich auch, mir nicht so, wie man gesehen hat", sagte Ahlhaus mit schelmischem Grinsen.

Da war sogar der Chefredakteur für einen Moment sprachlos, bekannte dann: "Aus der Nähe schaut es gar nicht mehr so komisch aus." Das gute Stück wird nun gemäß Ahlhaus' Wunsch versteigert. Der Erlös geht an "Kinder helfen Kindern". SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz, wie immer in dunklem Anzug, weißem Hemd und roter Krawatte, ließ sich nicht lumpen - und bot die ersten 100 Euro.