Die achtjährigen Penelope und Linus erklärten Begriffe rund ums Rathaus und sorgten für Heiterkeit

Hamburg. Schuleschwänzen gehört zwar nicht zum guten Ton, aber am Freitag führt für Linus Nürnberger und Penelope De Michaelis kein Weg daran vorbei. "Wir durften nach der dritten Stunde hierherkommen", sagt der achtjährige Grundschüler fröhlich.

Schließlich haben sie einen wichtigen Termin, bei dem andere in der Stadt viel geben würden, um dabei sein zu dürfen. Sie sind beim Neujahrsempfang eingeladen.

Gemeinsam mit seiner Klassenkameradin Penelope aus der 3c der Grundschule Brockdorffstraße in Rahlstedt gehört Linus zu jenen Kindern, die Begriffe rund um die Themen Rathaus und Bürgermeister erklären sollten. Ihre Antworten werden auf einer Videowand eingespielt und sorgen für Heiterkeit und viele Lacher unter den Gästen.

"Welcher ist denn nun der Bürgermeister", fragt Linus leise, als er Amtsinhaber Christoph Ahlhaus (CDU) und dessen Herausforderer Olaf Scholz (SPD) beim Wahlgipfel auf der Bühne betrachtet. Eine Präferenz für den einen oder anderen hat er nicht. "Ich kenne die beide nicht", sagt er.

Eine klare Vorstellung, was so ein Bürgermeister den lieben langen Tag macht, hat der Schüler auch nicht. Aber der Hobbyfußballer, der beim Rahlstedter SC spielt und zweimal die Woche Judo macht, weiß genau, was er machen würde, wenn er selbst Chef in der Stadt wäre: "Ich würde eine Wiese für alle Tauben machen und sie unter einem Dach einsperren, damit sie da hinkacken und nicht überall in der Stadt." Außerdem würde er für alle Leute ein Zuhause schaffen "und einen Schwimmbereich in der Alster".

Penelope, die ihre Freizeit normalerweise mit Ballett und Schwimmen verbringt, zeigt sich inmitten all der festlich gewandeten Menschen sehr gelassen. Auch sie weiß ganz genau, was sie als Chefin von Hamburg machen würde: "Ich würde mehr Unterkünfte für Obdachlose bauen", sagt das Mädchen mit den blonden Zöpfen. Und sich selbst würde sie dann auch einen großen Wunsch erfüllen: "Ich würde Lena Meyer-Landrut zu mir einladen, wenn ich Bürgermeisterin wäre", sagt sie lächelnd.

Auch wenn Linus und Penelope nicht den ganzen Schultag mitbekommen haben, haben sie doch etwas gelernt. Als der Wahlgipfel zu Ende ist, wissen sie genau, wer der amtierende Bürgermeister ist. Und dass der andere nicht Ole, sondern Olaf heißt, haben sie auch mitgekriegt.