Der Betrunkene hatte es auf Alkohol abgesehen, stattdessen klaute er zwei Euro Wechselgeld aus der Bude am Ottensener Weihnachtsmarkt.

Altona. Er hatte es auf Alkohol abgesehen, ein paar Flaschen Rotwein, das wäre fein gewesen. Schwer betrunken taumelte der 29-Jährige am 7. Dezember über den Weihnachtsmarkt an der Ottenser Hauptstraße, brach in eine Zuckerwaren- und eine Grünkohlbude ein. Alkohol? Fehlanzeige. Stattdessen ließ der nach eigenen Angaben alkoholkranke Mann ein Bleigewicht zum Abwiegen von Süßigkeiten und zwei Euro Wechselgeld mitgehen. Mit der "Beute" kam Armin P. jedoch nicht weit: Wachleute erwischten ihn kurz nach der Tat.

Der vorweihnachtliche Budenzauber hatte den Polen in U-Haft gebracht. Gestern beschäftigte sich das Amtsgericht Altona mit dem Fall. Der Anklagevorwurf: schwerer Diebstahl. Armin P., studierter Bauingenieur, legte indes ein unglaubhaftes Geständnis ab: Er habe gegen 23.30 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt eine Rohrzange gefunden, mit der er die Schlösser der Buden aufgebrochen habe. "Warum sind Sie nicht in einen Glühweinstand eingebrochen, wenn Sie doch Alkohol gesucht haben?", fragte die Richterin. Daran könne er sich nicht erinnern, sagte Armin P. "Ich war total betrunken."

Die Richterin kaufte ihm die Geschichte nicht ab. "Selbst wenn Sie so betrunken waren, hätten Sie erkennen müssen, dass es in den Buden keinen Alkohol zu stehlen gab. In Wirklichkeit hatten Sie es auf Geld abgesehen." Ihr Urteil fällt moderat aus: Der 29-Jährige muss 1200 Euro Geldstrafe zahlen. "Alkohol", beteuerte er, "rühre ich künftig nicht mehr an."