Eine Glosse von Andreas Dey

Die FDP hat ihr Programm zur Bürgerschaftswahl 2011 beschlossen. Das ist eine gute Nachricht. Für die FDP. Denn damit liegt sie unter den ganz großen Parteien in Hamburg vorn. Die anderen diskutieren noch, die FDP handelt! Schon im zweiten Anlauf - nachdem der erste kurz vor Mitternacht abgebrochen wurde - steht das Papier, dessen Inhaltsschwere sich gut unterrichteten Kreisen zufolge umgekehrt proportional zum Tempo der Verabschiedung verhält. Als Leseprobe der erste Punkt aus der Pressemitteilung: "Ins Programm zusätzlich aufgenommen wurde, die Zuständigkeit für Kindertagesstätten und Frühbildung in die Bildungsbehörde zu verlagern." Damit dürfte gesichert sein, dass am 20. Februar Heerscharen blau-gelbe Fähnchen schwenkend die Wahllokale stürmen.

Und es gibt weitere gute Nachrichten. Glaubwürdigen Berichten zufolge sind alle Programmierer noch am Leben, und Parteichef Rolf Salo und sein Lieblings-Vize Burkhardt Müller-Sönksen ziehen jetzt an einem Strang. Ehrlich. Offen ist nur noch, wer in welche Richtung zieht. Ganz liberal. Aber wer will das wissen, wenn die Umfragewerte explodieren? Zuletzt um 33 Prozent! Von drei auf vier.

Und dann der zweite Punkt der Pressemitteilung: "der Schlingerkurs des Regierenden Bürgermeisters Christoph Ahlhaus". Unerhört. Einen "Regierenden" gibt es in Hamburg zwar nicht, aber auch das interessiert ja niemanden mehr, wenn die FDP ihn erst stellt. Oder sie. Oder so ähnlich.

Jedenfalls ist es an der Zeit, das "Projekt 38" zu starten, mit Musik von Starship: "Nothing's Gonna Stop Us Now!" Guten Flug.