Betrug am Geldautomaten durch das Ausspähen von persönlichen Daten sind keine neue Erscheinung. Wenn in diesem Jahr die Zahl der Fälle in Deutschland noch einmal steigt, so zeigt dies nur, dass die Banken das Problem nicht im Griff haben. Lieber geben sie Tipps, wie die Kunden einen Geldautomaten vor der Benutzung überprüfen sollten. Ist die Tastatur nur aufgeklebt, hängt irgendwo eine kleine Kamera, die die PIN-Eingabe aufzeichnen kann? All das soll der Kunde bedenken - eine Zumutung, vor allem für viele verunsicherte ältere Menschen.

Die Geldautomaten entlasten die Banken von Routinearbeit. Sicher, auch für die Kunden sind sie bequem und ermöglichen eine Bargeldversorgung rund um die Uhr. Aber diese Tatsache ist noch lange kein Grund, den Großteil der Sicherungsarbeit den Bankkunden zu überlassen.

Die neueste Technik bei den EC-Karten wird nur schleppend eingeführt. Den bundesweiten Schaden von rund 40 Millionen Euro im vergangenen Jahr zahlen die Banken offenbar aus der Portokasse. Dabei kann ein Chip statt Magnetstreifen zu mehr Sicherheit verhelfen. Eine solche Karte ist seit 2009 im Angebot. Durch diese Technologie können Betrüger nicht mehr mit illegal kopierten Karten Bargeld an Automaten abheben, da der Chip nicht kopiert und die Karte dann nachgemacht werden kann.

Auch außerhalb Deutschlands setzen immer mehr Länder auf die neue Technologie. Die Bundesrepublik muss sich also sputen, um europaweit nicht ins Hintertreffen zu geraten. Solange können Verbraucher nur darauf hoffen, dass ihnen ein Schaden unbürokratisch ersetzt wird.