Vermutlich wegen eines technischen Defekts war ein ICE in den Nachtstunden des 23. November gegen 23.30 Uhr kurz nach der Ausfahrt aus dem Hamburger Hauptbahnhof in Richtung Bahnhof Dammtor auf den Gleisen stehen geblieben. Wie die Bundespolizei später mitteilte, war die Oberleitung abgerissen und auf das Dach des Hochgeschwindigkeitszugs gefallen.

Der Strom musste abgeschaltet und der Zug geerdet werden. Dann mussten die 46 Fahrgäste den Intercity-Express auf freier Strecke über Leitern verlassen. Feuerwehrleute führten sie über die Gleise und die Geländer der Lombardsbrücke. Erst gegen 1.15 Uhr waren alle Passagiere in Sicherheit. Mit Bussen wurden sie zum Hautbahnhof beziehungsweise zum Bahnhof Altona gefahren - der eigentlichen Endhaltestelle des havarierten Zuges, dessen Fahrt in München begonnen hatte.

Mindestens 41 nachfolgende Züge des Güter-, Fernbahn- und Nahverkehrs hatten wegen des Vorfalls teils starke Verspätungen. Die Bahnstrecke in Richtung Dammtor war erst gegen 5.30 Uhr wieder befahrbar.