Der Mieterverein zu Hamburg gibt Tipps zum richtigen Heizen und Lüften

Hamburg. Schnee, Frost und Minustemperaturen verschaffen den Sanitärinstallateuren in Hamburg ein florierendes Wintergeschäft. "Wir haben alle Hände voll zu tun", sagt Fritz Schellhorn. Er ist Obermeister der Innung Sanitär Heizung Klempner, der 800 Betriebe angehören. "Aufgrund des Wetters sind die Sanitärinstallateure und Heizungsbauer ständig im Einsatz."

Pumpen- und Heizungsausfälle sorgen für volle Auftragsbücher. Schellhorn: "Wir mussten sogar einige Mitarbeiter aus dem Urlaub zurückholen, damit die ganze Arbeit erledigt werden kann." Eine Weihnachtspause legt die Branche nicht ein. An den Feiertagen bringt der Bereitschaftsdienst kaputte Heizungen wieder zum Laufen. Der Notdienst der Innung Sanitär Heizung Klempner ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 299 94 90 erreichbar.

Um gefrorene Wasserleitungen zu vermeiden, rät der Mieterverein zu Hamburg, die Heizungen nie ganz runterzudrehen. "Auch wenn Mieter für längere Zeit verreisen, sollte es in ihrer Wohnung nie kühler als 12 bis 14 Grad sein", sagt Eckhard Pahlke, Vorsitzender des Mietervereins.

Generell sollte darauf geachtet werden, dass es nicht zu großen Temperaturschwankungen in der Wohnung kommt. "Tagsüber die Heizungen weit runter und abends wieder hoch zu drehen, kostet viel Energie", sagt Pahlke. Parkettböden und Holzmöbel könnten dadurch kaputt gehen, Wände kühlten aus, und es dauere zwei bis zweieinhalb Stunden, bis sich die Wohnung wieder aufheize und angenehm warm sei. "Effektiver ist es, wenn die Wohnung höchstens auf 16 bis 17 Grad runterkühlt." So wird es abends schnell warm in den Räumen, und es wird wesentlich weniger Energie verbraucht.

Zu warme Räume sind jedoch genauso ungesund wie zu kalte. Im Wohnzimmer betrage die optimale Temperatur etwa 20 Grad, im Bad 22 Grad, und im Schlafzimmer genügten 18 Grad. "Gemessen werden sollte die Lufttemperatur am besten in der Mitte des Raums in einem Meter Höhe über dem Fußboden", sagt Eckhard Pahlke. Ebenso wichtig wie das richtige Heizen im Winter sei das richtige Lüften. Die Formel lautet: heizen und mehrmals täglich frische Luft reinlassen. "Wir empfehlen dreimal am Tag Stoßlüften für fünf bis zehn Minuten." Wichtig ist, die Heizungen in dieser Zeit ganz runterzudrehen. "Ansonsten wird es teuer: In diesen zehn Minuten wird so viel Energie verbraucht wie sonst an einem halben Tag", sagt Pahlke.

Auch wer seine Wohnung korrekt heizt und lüftet, muss laut Mieterverein mit 20 Prozent mehr Heizkosten für das Jahr 2010 rechnen. "Normalerweise betragen die Heizkosten zwischen 90 Cent und 1,10 Euro pro Quadratmeter im Monat." Bei einer 80 Quadratmeter großen Wohnung würden somit 750 bis 900 Euro Heizkosten im Jahr anfallen, sagt Pahlke. Für 2010 würden rund 160 Euro hinzukommen. "Wenn die Abrechnung von dieser Summe extrem abweicht, ist es sinnvoll, diese zu überprüfen." Zudem rät er, die angegebenen Verbrauchseinheiten mit dem Ablesebeleg und den eigenen Aufzeichnungen zu vergleichen. Darüber hinaus gilt: Wer seine Heizkostenabrechnung für das Jahr 2009 nicht bis zum 31. Dezember im Briefkasten hat, muss auch nicht zahlen. Pahlke sagt: "Nachforderungen des Vermieters verfallen, wenn der Mieter die Abrechnung nicht innerhalb von zwölf Monaten erhält."

Weitere Infos: www.mieterverein-hamburg.de