Industrie und Handel schlagen Alarm. Bundesweit fehlen Zehntausende Spezialisten in den Forschungsabteilungen der Unternehmen, was die Geschäftsumsätze bremst. Diese Entwicklung dürfte angesichts rückläufiger Geburtenzahlen noch drastisch zunehmen. Und es könnte sich für den Hightechstandort Deutschland zu einem bedrohlichen Problem für den Aufschwung auswachsen, wenn nicht schnell gegengesteuert wird.

Bei der Suche nach einer Lösung muss an mehreren Stellschrauben gedreht werden. Einerseits braucht Deutschland ein Einwanderungsgesetz, das die gezielte Zuwanderung qualifizierter Ausländer ermöglicht. Dieses muss derart gestaltet sein, dass die Fachkräfte ohne nervenaufreibende Bürokratie und Gehaltsbarrieren schon nach dem Studium die Chance bekommen, in Deutschland zu arbeiten und gerne hier zu leben.

Zudem müssen hierzulande möglichst viele junge Leute zum Studium an Universitäten motiviert werden. Hohe Studiengebühren dürfen dabei kein Bremsklotz sein, sondern sollten nach Bedarf staatlich getragen werden. Darüber hinaus müssen sich auch Unternehmen frühzeitig und aktiv um ihren Nachwuchs kümmern, wie dies viele größere Hamburger Firmen bereits vorbildlich praktizieren. Die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und duale Studiengänge, die Praxis und Theorie verbinden, sind dabei erfolgreiche Modelle.

Klar ist, Deutschland ist und bleibt ein Hochlohnland. Der Erfolg der deutschen Wirtschaft hängt maßgeblich von der Kreativität, Innovationsfreude und Intelligenz ihrer Beschäftigten ab. Eine gute Ausbildung ist dabei der wichtigste Schlüssel.