Bei Kontrolle der Drogenfahrten hat die Polizei Nachholbedarf.

Niemand wird heute noch im Freundeskreis damit prahlen, dass er nach der Weihnachtsfeier sturzbetrunken mit dem Wagen nach Hause gefahren sei. Dieser Umstand käme gleich nach der Erzählung, man würde im Zimmer seiner Kinder Zigaretten rauchen. Alkohol am Steuer ist mittlerweile in weiten Kreisen der Gesellschaft geächtet. Aus gutem Grund. Betrunkene verursachen die weitaus schlimmsten Unfälle - mit überproportional vielen Verletzten. Wer nicht Herr seiner Sinne ist, schätzt seine Fähigkeiten falsch ein.

Diese Ächtung mag ein Grund dafür sein, dass die Zahl der Trunkenheitsfahrten seit vielen Jahren rückläufig ist. Daran mag die Aufklärung der Polizei einen Anteil haben, ganz sicher aber auch die verstärkten Kontrollen. Doch bei Drogen im Straßenverkehr hat die Polizei Nachholbedarf. Denn während die Zahl der bei Kontrollen registrierten Trunkenheitsfahrten sank - nämlich von 4662 im Jahr 2004 um rund 2000 bis zum vergangenen Jahr -, stagniert die Zahl der Drogenfahrten. Dabei finden beide Kontrollen parallel statt.

Den Drogennachweis können aber nur geschulte Beamte erbringen. Cannabis macht keine Fahne. Dabei hat der Konsum, der noch Tage später wirken kann, im Verkehr ebenso fatale Folgen wie der von Alkohol. Hier muss die Polizei nachsteuern und mehr Beamte zu Spezialisten machen.