Deutschland und Algerien wollen das Milliarden-Solarstromprojekt Desertec in Nordafrika vorantreiben. "Ich habe versichert, dass wir ein hohes Interesse daran haben, dass Desertec realisiert wird", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern nach einem Treffen mit dem algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika in Berlin. Auch dieser versicherte, dass sein Land daran interessiert sei, Europa nicht nur mit Gas, sondern auch mit Strom zu versorgen. "Wir wollen eine enge Kooperation bei Desertec."

Europa will mit dem Projekt durch den Aufbau großflächiger Solaranlagen in der nordafrikanischen Wüste künftig bis zu 15 Prozent des eigenen Strombedarfs decken. An der Desertec-Planungsgesellschaft Dii sind mittlerweile fast zwei Dutzend Partner beteiligt. Gründungsmitglieder sind unter anderem die Deutsche Bank, die Münchner Rück, E.on und RWE sowie Siemens.

Deutschland und Algerien vereinbarten am Mittwoch eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit auch in anderen Gebieten und wollen etwa die gemeinsame Wirtschaftskommission aktivieren. Merkel bot Hilfe beim Aufbau eines effektiven Grenzschutzsystems an.