Hamburg. Die Eltern des Opfers sprechen von einem "Skandal", der Hamburger Strafrechtsprofessor Bernd-Rüdeger Sonnen von einem "ausgewogenen" Schuldspruch: Gestern verurteilte das Hamburger Landgericht die Angeklagten im sogenannten 20-Cent-Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu Haftstrafen von drei Jahren und vier Monaten sowie drei Jahren und zehn Monaten. Es sei erwiesen, dass die 17 und 18 Jahre alten Täter im Juni 2009 einen Dachdecker, 44, im Streit so schwer verprügelten, dass er vier Wochen nach der Attacke starb.

Es ging um eine Lappalie: Sie hatten den Mann am Bahnhof Harburg erfolglos um 20 Cent angebettelt. Einen Tötungsvorsatz sah das Gericht nicht. Rechtsexperte Sonnen sagte, die Richter hätten in ihrem Urteil die schwere Schuld für die Tat sowie den primär erzieherischen Gedanken des Jugendstrafrechts berücksichtigt.