Der Verteidigungsminister gibt den schwarzen Peter weiter.

Er sah zwar nicht so aus, aber irgendwie klang der Verteidigungsminister gestern etwas bockig. Wenn man eine Truppenstärke von 180 000 bis 185 000 Mann für sinnvoll halte, meinte Karl-Theodor zu Guttenberg in der Debatte über den Verteidigungsetat, dann werde man dieser Zahl natürlich auch "gerecht werden" müssen.

Tatsächlich soll der Minister in den nächsten vier Jahren satte acht Milliarden in seinem 31,5-Milliarden-Euro-Budget einsparen. Für besonders realistisch hält er das, trotz der geplanten Aussetzung der Wehrpflicht, allerdings nicht.

Kein Wunder also, dass KT, wie er intern gern genannt wird, den schwarzen Peter gestern weitergab. Wer eine Truppe in der genannten Größe wolle, müsse auch für die "finanzielle Unterfütterung" sorgen, hat er gesagt. Auf gut Deutsch: Dann wird's eben nichts mit dem Sparen. Dass Guttenberg noch erklärte, es dürfe keine "Bundeswehr nach Kassenlage" geben, kann logischerweise nur auf die Ausrüstung zielen. Aber nichts Genaues weiß man nicht.

Fest steht eigentlich nur, dass es im Kabinett noch vor Weihnachten zu ersten Festlegungen kommen soll. Dabei müsse man so verantwortungsvoll und so sinnvoll wie möglich vorgehen, hat Guttenberg seinen Kollegen im Bundestag noch zugerufen.

Hoffentlich haben sie's gehört.