Marken wie Volksfürsorge und Hamburg-Mannheimer sind den meisten Hamburgern noch sehr präsent, aber der ebenso traditionsreiche Name Albingia, der wie die beiden anderen fallen gelassen wurde, gerät schon mehr und mehr in Vergessenheit. Denn der schleichende Niedergang der Versicherungsstadt Hamburg begann bereits vor vielen Jahren.

Zwar mag es schon sein, dass eine entschlossenere Standortpolitik in früheren Jahren den einen oder anderen Einschnitt abgemildert hätte. Auf die wesentlichen Gründe für den Arbeitsplatz- und Bedeutungsverlust aber hat ein Senat nur begrenzten Einfluss. So hat der Fortschritt der Informationstechnologie immer mehr Jobs außerhalb der Firmenzentralen überflüssig gemacht.

Zudem hat die ebenfalls fortschreitende Konzentration in der Branche dafür gesorgt, dass die wichtigen Entscheidungen nicht mehr in Hamburg fallen. Denn im Versicherungsmarkt hat längst ein Verdrängungswettbewerb eingesetzt, in dem Größe und damit Kostenvorteile immer wichtiger geworden ist - und die Zentralen der bedeutendsten Gruppen liegen nicht in Hamburg.

Ob die Entscheidungen, die in diesen Zentralen gefällt werden, allerdings auf längere Sicht wirklich vorteilhaft für die Unternehmen sind, muss sich erst noch zeigen. Denn gerade beim Verkauf von Versicherungen kommt es auf das Vertrauen der Kunden an, das sich mit neuen Namen wie etwa "Ergo" nicht unbedingt verbindet. Im Interesse der Beschäftigten kann man nur hoffen, das die Rechnung aufgeht.