Nur die Alternativen zur Rente mit 67 sind ungerecht

Der hemmungslose Aufschrei von Sozialverbänden, Gewerkschaften und Opposition war so erwartbar, wie er durchschaubar ist. Und so drastisch, wie die Kritiker der Rente mit 67 von Ungerechtigkeit reden, so drastisch muss man ihnen antworten: Ungerecht sind ihre Alternativvorschläge.

Natürlich könnte man, wie es der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert, die Rentenbeiträge erhöhen, um das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren zu halten. Auf einen Schlag hätte die arbeitende Bevölkerung noch weniger Netto vom Brutto übrig. Man könnte genauso gut die Renten deutlich absenken, damit der Beitragssatz stabil bleiben kann. Alle Rentner würden sich zu Recht um ihre Lebensleistung betrogen fühlen. Wer jetzt gegen die Rente mit 67 argumentiert, nimmt automatisch einen Gesellschaftskonflikt in Kauf: Entweder bleiben die Renten stabil oder die Beiträge. Entweder profitieren die Älteren oder die Jüngeren. Niemand kann solch einen Riss durch die Generationen ernsthaft wollen. Es bleibt die einzig gerechte Lösung: Wir verlängern die Einzahlungszeit in die Rentenversicherung. Wir haben das Glück, im Durchschnitt deutlich länger zu leben als unsere Eltern. Und weil wir erst 2012 damit beginnen, in langen 17 Jahren das Renteneintrittsalter in sanften Schritten zu erhöhen, kann sich jeder Betroffene in Ruhe darauf einstellen. Zumutungen sehen anders aus.