Es war die Stunde des Parlaments: Nur einen Tag nach dem Senatsbeschluss, den HSH-Nordbank-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher zu entlassen, debattierten die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft diese Top-Personalie.

Es war die Chance, nein die Pflicht der schwarz-grünen Volksvertreter, dem Volk eine Entscheidung dieser Tragweite zu erläutern und zu begründen. Schließlich werden die Steuerzahler am Ende aller Voraussicht nach eine Millionenabfindung für Nonnenmacher berappen müssen.

Dieser Herausforderung ist die CDU-Fraktion nicht gerecht geworden, ja der größere Koalitionspartner hat sie nicht einmal wirklich angenommen. Wenn der Vorstandschef einer Skandalbank in Landesbesitz gefeuert werden soll, dann ist das Chefsache. Aber weder CDU-Fraktionschef Frank Schira noch einer der drei Vizes hat das Wort ergriffen.

Die Union hat es im Wesentlichen GAL-Fraktionschef Jens Kerstan überlassen, den Nonnenmacher-Rauswurf zu verteidigen und die Oppositions-Attacken auf Finanzsenator Carsten Frigge (CDU) abzuwehren. Ausgerechnet Kerstan, den die CDU eben noch wegen seiner öffentlichen Vorfestlegung auf eine Entlassung am liebsten in die Wüste geschickt hätte.

Nein, das war keine Debatte, in der die Union ihren politischen Führungsanspruch untermauert hätte.