Nicht jede Ermittlung führt zur Anklage, nicht jeder Verdacht zu einem Urteil. Auch die um das Vertrauen ihrer Kunden kämpfende HSH Nordbank darf daher verlangen, dass die schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihre Führung noch nicht mit Tatsachen gleichgesetzt werden.

Allerdings muss auch die Bank selbst dieser Anforderung genügen. Und da bekommen vor allem Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher und Aufsichtsratschef Hilmar Kopper ein Glaubwürdigkeitsproblem. Denn es war die HSH Nordbank, die gleich mehrere Manager unter schwersten Anschuldigungen öffentlichkeitswirksam rauswarf - und dann für die Vorwürfe keine Beweise vorlegen konnte. Mehr noch: Dem entlassenen Vorstand Frank Roth, für dessen angeblichen Geheimnisverrat die Staatsanwaltschaft keinerlei Hinweis fand, verweigert Kopper trotzig eine Rehabilitierung. Dass die Geschassten sich wehren, dass gleich drei Staatsanwaltschaften ermitteln, ob die HSH mit schmutzigen Tricks gearbeitet hat - all das ist eine Reaktion auf die Zustände in der Bank. Und für sie sind Nonnenmacher und Kopper verantwortlich.

Gewinner wird dieses Schauspiel nicht mehr hervorbringen. Es geht nur noch darum, wer wie hoch verliert.