Schon mit 15 Jahren wusste Inge von Thun, dass sie einmal Berufsschullehrerin für Friseure werden möchte. Lehrer zu sein lag zwar in der Familie, aber den Ausschlag für die Fachrichtung gab ein Schlüsselerlebnis als Jugendliche. "Ein Friseur hat mir damals mit einem tollen Haarschnitt ein neues Lebensgefühl gegeben. So etwas wollte ich fortan anderen vermitteln", sagt die 46-Jährige, die mit ihrer Klasse die Auftaktveranstaltung für das Abendblatt-Projekt "Schüler machen Zeitung" organisiert hat. Engagement weit über ihre Stundenzahl hinaus ist für die zweifache Mutter selbstverständlich. "Das macht doch die Würze des Berufs aus."

Für ihr Lehramtsstudium kam sie 1984 aus Bamberg, wo sie eine Ausbildung zur Friseurin und Visagistin absolviert hatte, nach Hamburg, lernte ihren Mann Peter, einen Immobilienverwalter, kennen und reiste mit ihm und Rucksack "quer durch die Welt".

Mit den Kindern Sebastian, 8, und Katharina, 11, geht das heute nicht mehr. Dafür haben sie sich einen anderen Traum verwirklicht: eine Wohnung mit Blick auf die Elbe. Am Elbufer joggen, die Gedanken schweifen lassen, das ist für Inge von Thun perfekte Einstimmung fürs Wochenende. So oft es möglich ist, geht sie mit ihrem Mann auf Bälle. "Tanzen ist meine Leidenschaft", sagt sie. Und das Schminken - sehr zur Freude ihrer Tochter und deren Freundinnen, die sich von der Expertin gerne optisch verwandeln lassen.