Ist schon doll, wie sich die Internationale Bauausstellung mittlerweile über Hamburg ausbreitet. Bisher dachte man, die IBA, wie sie kurz genannt wird, soll vor allem in der Wilhelmsburger Mitte im Jahr 2013 ganz neue Wohnhäuser präsentieren. Super innovativ, smart und so furchtbar klimafreundlich, dass die Häuser eigentlich CO2 nicht mehr ausstoßen, sondern ansaugen müssten.

Gut, es gibt da ein paar Problemchen. Investoren und potenzielle Neubürger wollen sich nicht so massenhaft mit Wilhelmsburg anfreunden, wie es die IBA-Planer gern hätten. Dafür läuft die IBA-Reklame-Maschine auf vollen Touren. Kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo eine IBA-Informationsstelle eingeweiht wird oder ein IBA-Diskussionsforum stattfindet.

Und Projekte gibt es auch zuhauf. Die Neubauten im Harburger Binnenhafen zum Beispiel: alles IBA natürlich, wie die IBA-Broschüren reklamieren. Zwar wäre das alles auch ohne IBA gebaut worden. Aber macht ja nichts. Trommeln gehört eben zum Geschäft.

Noch besser ist daher das neueste "IBA-Projekt". Pünktlich zur IBA-Halbzeitbilanz - wohlgemerkt die Halbzeit auf dem Weg zur internationalen Bau-Schau - gilt nun auch die geplante neue Bucht bei Kreetsand an der Norderelbe als Teil der Ausstellung. Sie wird zwar von der Hafenverwaltung seit Jahren geplant, um den Strom zu dämpfen. Und jüngst hat sie Hamburg auch als Ausgleich für die Elbvertiefung angemeldet. Aber eine Drittnutzung als IBA-Projekt kann ja nicht schaden.

Mal sehen, was noch kommt von der IBA: Der Dom auf dem Heiligengeistfeld zum Beispiel könnte das nächste IBA-Projekt in Hamburg werden. Karussellfahren mit Nachhaltigkeitsfaktor - das wäre doch was, was zur IBA passt.