Geiz und eine Portion Bequemlichkeit sind die Auslöser für zeit- und nervraubende Staus und stockenden Verkehr in der Hamburger City. Der größte Interessenverband der Autofahrer, der ADAC, sieht keinen Mangel an Parkplätzen in der Innenstadt, nein, der Autofahrer selbst trägt die Schuld an dem Verkehr, der gerade dort nicht mehr fließt, wo er sowieso überflüssig ist.

"Der Hamburger" will direkt vor dem Ziel parken und nicht einen Euro dafür bezahlen. Er findet keinen Parkplatz und steht anderen im Weg. Ist das etwa nur hanseatische Mentalität und nicht auch eine Fahreigenschaft des Berliners oder des Münchners? Dann sollte wir einen Oberverkehrslehrer beauftragen, der Hamburger Autofahrern in zentralen Lagen und Fragen die Mobilmachung erklärt.

Ein Oberbaudirektor kümmert sich um das Stadtbild. Warum gibt es keinen Oberverkehrsdirektor, der sich der Probleme annimmt, für Fluss auf den Straßen sorgt und den Verkehr dort verhindert, wo er ausufert? Der auch das scheinbar Unmögliche denkt, zum Beispiel die Innenstadt für Autos ganz zu sperren.

Als vor Jahrzehnten die Spitalerstraße und die Colonnaden zu Fußgängerzonen umgewandelt wurden, gab es einen Aufschrei. Heute herrscht Ruhe nach der Verkehrsberuhigung.

Hamburg als Umwelthauptstadt des Jahres 2011 wäre ein guter Anlass, über den Stadtverkehr insgesamt nachzudenken.