Die Studenten begehren auf, die SPD kommt nach 20 Jahren an die Regierung

1962

Als US-Aufklärungsflugzeuge entdecken, dass die Sowjets auf Kuba Atomraketen stationieren, kommt es zur gefährlichsten Krise des Kalten Krieges. US-Präsident Kennedy verlangt den Abzug - die Welt steht am Rande des Dritten Weltkrieges. Kreml-Chef Chruschtschow lenkt schließlich ein.

Die Bundesregierung wird durch die "Spiegel"-Affäre diskreditiert. Weil das Hamburger Magazin interne Informationen über die Bundeswehr ("Bedingt abwehrbereit") veröffentlicht, wittert Verteidigungsminister Strauß Landesverrat und lässt Redakteure verhaften. Strauß muss später zurücktreten.

1963

US-Präsident Kennedy besucht Berlin und wird frenetisch gefeiert. Kurz darauf wird er in Dallas ermordet.

Konrad Adenauer (CDU) tritt nach 14 Jahren als Kanzler zurück, sein Parteifreund Ludwig Erhard wird Nachfolger.

1966

Die FDP kündigt die Koalition mit der CDU auf. Es kommt zur Großen Koalition mit der SPD unter Kanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU).

1967

Beim Schah-Besuch in Berlin kommt es zu Massenprotesten, ein Polizist erschießt den Studenten Benno Ohnesorg. Die Tat wird zum Fanal der kommenden Studentenunruhen.

Israel gewinnt den Sechs-Tage-Krieg und besetzt Sinai, Gaza und das Westjordanland.

1968

Studentenführer Rudi Dutschke wird bei einem Attentat schwer verletzt, die Szene radikalisiert sich weiter.

Der "Prager Frühling" wird von Truppen des Warschauer Paktes gewaltsam beendet - die tschechische Führung hatte einen Kurs der Liberalisierung eingeschlagen.

Nach der Tet-Offensive der Vietcong wird die Ablehnung des Vietnam-Krieges auch in den USA immer größer.

1969

Willy Brandt wird nach dem Wahlsieg von SPD und FDP Bundeskanzler ("Mehr Demokratie wagen").

Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond.

In Woodstock feiern Hunderttausende das legendäre Rock-Festival.

1970

Die Bundesregierung setzt auf Entspannung und Ostverträge mit der UdSSR und Polen: In Warschau sinkt Brandt vor dem Ehrenmal für die Toten des Warschauer Gettos auf die Knie.

1971

Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis.

In der Bundesrepublik herrschen Vollbeschäftigung und wachsender Wohlstand. Es gibt nur rund 200 000 Arbeitslose, aber fast dreimal so viele offene Stellen.

1972

Bei den Olympischen Spielen in München nehmen Palästinenser das israelische Team als Geiseln. Beim dilettantischen Befreiungsversuch sterben alle.

Wegen der Ostverträge will die CDU die Regierung mit einem Misstrauensvotum im Bundestag stürzen, scheitert aber. Bei Neuwahlen gewinnt die SPD.

1973

Die Opec reduziert die Fördermengen und löst so die Ölkrise aus. Es gibt Autofahrverbote, das Wirtschaftswachstum schwächt sich ab.

1974

Der Bundeskanzler tritt zurück, nachdem herauskam, dass sein Referent Günter Guillaume DDR-Spion ist. Helmut Schmidt wird Bundeskanzler.

US-Präsident Nixon tritt wegen der Watergate-Affäre zurück.

Deutschland wird in München Fußball-Weltmeister.