Die Bezeichnung "Tor zur Welt" hört man in Hamburg gern. Noch immer aber kommen durch dieses Tor eher Güter als Menschen. Bei der Internationalität, etwa gemessen am Anteil ausländischer Arbeitnehmer, liegt Hamburg im innerdeutschen Vergleich nur im Mittelfeld.

Das ist für Deutschlands zweitgrößte Stadt nicht rühmlich - und ungeachtet emotional aufgeladener Debatten lässt sich wohl kaum darüber streiten, dass Internationalität ein wichtiger Standortfaktor ist.

Im Hinblick auf die Bildung, früher stets eine Schwäche Hamburgs, hat die Metropole im Norden zwar Fortschritte gemacht. Doch nach dem Abschluss der Ausbildung bleiben viele der Hochqualifizierten offensichtlich nicht in der Stadt, wie eine Untersuchung des HWWI und der Berenberg Bank zeigt. In Frankfurt, München oder Düsseldorf sieht dies ganz anders aus.

Auf Basis dieser Resultate ist klar, was geschehen muss, um Hamburgs Zukunftsperspektiven zu verbessern: Es muss noch mehr dafür getan werden, dass hochkarätige Arbeitsplätze hier entstehen - und nicht etwa nach Berlin abwandern. Doch angesichts der demografischen Entwicklung muss auch dafür gesorgt werden, dass sich junge Familien das Wohnen innerhalb der Stadtgrenzen noch leisten können und Hamburg nicht vollends zu einer Stadt der Singles wird.