Ein Kommentar von Ulrich Gaßdorf

Die Idee ist innovativ und passt bestens zu Hamburg als Europäische Umwelthauptstadt 2011. Rund 200 besonders schadstoffarme Mini-Taxis, in erster Linie Smarts, sollen ab nächstem Jahr auf Hamburgs Straßen fahren. Das hat sich zumindest die Funkzentrale Taxi Hamburg 6 x 6 auf die Fahnen geschrieben.

Wenn es sich nicht nur um einen PR-Gag handelt, dann könnte die Hansestadt ein Vorreiter für das Taxi der Zukunft sein. Die ein beziehungsweise zwei Kunden, die in den Kleinwagen Platz finden würden, könnten 15 Prozent gegenüber dem momentanen Taxitarif sparen. Das wäre revolutionär, denn bisher wurden die Preise in regelmäßigen Abständen erhöht. Auch wenn ein Smart nicht so komfortabel wie die gute alte Mercedes E-Klasse ist, würden die Kleinstwagen gerade für kurze Strecken ideal sein.

Es ist kein Geheimnis, dass die zuständige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt schon alleine wegen des Themas Europäische Umwelthauptstadt besonders schadstoffarme Taxis begrüßen würde. Und außerdem wären kleine gelbe Smarts ein echter Hingucker im Stadtbild.

Aber in der eigenen hart umkämpften Branche stoßen die Verantwortlichen von Taxi Hamburg 6 x 6 prompt auf Widerstand. Die Konkurrenz droht mit juristischen Schritten, wenn die Stadt die Smart-Taxis genehmigt. Andere stellen reflexartig die Wirtschaftlichkeit infrage.

Doch diese Bedenken sollten zunächst einmal außen vor bleiben. Nun muss es eine Pilotphase geben. Denn die Zeit ist reif für Mini-Taxis.