Noch immer ist der Problemfall Hans Peter W. nicht gelöst.

Keine Frage: Das Mitleid mit einem mehrfachen Vergewaltiger, wie Hans-Peter W. einer ist, hält sich in engen Grenzen. Seit Juli lebt der weiter als gefährlich eingestufte Ex-Sicherungsverwahrte in einem Haus in Niendorf, in dem es durch das Dach regnet und das nicht über eine Heizung verfügt. Doch es ist keine Frage des Mitleids, wenn man konstatiert: Diese Zustände sind unhaltbar.

Denn Hans-Peter W. ist nicht allein. Im Gegensatz zu ihm haben die Polizeibeamten, die zu seiner Beobachtung abkommandiert wurden, zur Entstehung dieser Situation nichts beigetragen. Sie sind aber diejenigen, die das Dilemma am heftigsten trifft. Schon um ihretwillen ist der Senat in der Pflicht, schnell eine Lösung für den Problemfall Hans Peter W. zu finden.

Eine solche hatte es ja schon einmal fast gegeben: In einer Einrichtung eines Hamburger Trägers in Reinbek hatte man vor Wochen einen geeigneten Platz gefunden. Doch weil Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen per Brief intervenierte, machte Hamburg offenbar flugs einen Rückzieher - um des nachbarschaftlichen Friedens willen, wie es heißt. Diese Geste unter Freunden erweist sich mehr und mehr als Fehler. Denn mit jedem weiteren Versuch, ein sozialverträgliches Quartier für W. zu finden, werden die Probleme größer. Und inzwischen drängt die Zeit.