Gegensätze ziehen sie an. Aufgewachsen ist Nadina Wenzel in einem kleinen Dorf bei Reinbek, heute arbeitet die gelernte Tierarzthelferin in Steilshoop. Behütetes Landleben gegen sozialen Brennpunkt. Dort leitet die 26-Jährige das Tier- und Pflanzenhaus, in dem sie ein Team aus 14 Ein-Euro-Jobbern führt und Kindern den richtigen Umgang mit Tieren nahebringt. Auch dieses Projekt ist jetzt von den Sparmaßnahmen der Stadt bedroht.

"Ich bin in einer heilen Welt aufgewachsen - davon möchte ich gern ein Stückchen abgeben", sagt die sportliche Blondine, die gern mit ihrem Jagdhundmischling Lana an der Elbe entlangspaziert. Umso mehr freut sich die Aerobictänzerin, dass sie auch beruflich mit Tieren zu tun hat - und damit Menschen helfen kann. "Für mich ist es selbstverständlich, mir die Sorgen der Ein-Euro-Jobber anzuhören und sie zu unterstützen, wo ich kann", sagt sie.

Ihre Freunde, mit denen sie am Wochenende gern Party macht, sagen, ihr Lachen sei genauso ansteckend wie ihre positive Lebenseinstellung. Das Wort "aufgeben" gibt es in ihrem Vokabular nicht. Ihre Devise: die Dinge anpacken und nach vorne schauen. Auch ihr Freund Hannes, mit dem sie seit anderthalb Jahren zusammen ist und auf der Veddel wohnt, weiß ihren Optimismus zu schätzen. "Er studiert Mathematik", sagt Nadina Wenzel. Sachlich gegen emotional. "Gegensätze, die sich wunderbar ergänzen."