Mittlerweile ist er in Düsseldorf, sein Herz hängt an der Hansestadt. Produzent Maik Klokow spricht mit dem Abendblatt über seine Pläne.

St. Pauli. Musicals sind sein Leben. Als damaliger Deutschland-Chef von Stage Entertainment holte Maik Klokow 2001 das Erfolgsmusical "Der König der Löwen" nach Hamburg. Es erwies sich als Dauerbrenner. Inzwischen hat sich der 45-Jährige mit der "Mehr! Entertainment" mit Sitz in Düsseldorf selbstständig gemacht. Aber sein Herz hängt immer noch an der Hansestadt, und bald wird er wieder häufiger hier sein: Vom 28. Dezember bis zum 20. Februar - eine Verlängerung ist wahrscheinlich - präsentiert Maik Klokow den Musical-Klassiker "Cats" in einem Theaterzelt auf dem Heiligengeistfeld.

Abendblatt:

"Cats" kommt nach zehn Jahren zurück nach Hamburg. Kann das Musical an die alten Glanzzeiten anknüpfen?

Maik Klokow:

Das kann man wohl am besten an den Vorverkaufszahlen messen, und die sind außergewöhnlich gut. Wir werden nach jetzigem Stand eine Auslastung von mehr als 90 Prozent erreichen.

Abendblatt:

Wie ist der Erfolg zu erklären?

Klokow:

"Cats", das sind die beliebtesten Katzen der Welt. In Hamburg wurde dieser Klassiker immerhin 14 Jahre lang präsentiert. "Cats" ist die Mutter aller Musicals. Die Menschen verbinden mit diesem Musical unheimlich viel.

Abendblatt:

Statt in einem Theater, wird "Cats" im Zelt aufgeführt. Warum?

Klokow:

Es gibt in Hamburg derzeit keine adäquate Spielstätte für diese Gastspielproduktion. Aber in diesem Fall setzen wir auch bewusst auf dieses in Italien angefertigte Zelt der Superlative. Denn keiner der bis zu 1800 Zuschauer ist mehr als 20 Meter vom Bühnengeschehen entfernt.

Abendblatt:

Wie weit sind Ihre Pläne für ein eigenes Musicaltheater in Hamburg?

Klokow:

Die Pläne werden immer konkreter. Wir sind mit der Stadt in vielversprechenden Gesprächen und prüfen derzeit mehrere zentrale Standorte in Hamburg. Ideal wäre natürlich die Reeperbahn und Umgebung.

Abendblatt:

Haben Sie schon einen Zeitplan?

Klokow:

Wir stehen in den Startlöchern. Die Bauzeit für ein neues Theater würde zwei bis drei Jahre dauern. Wenn alles ideal läuft, könnten wir 2014 eröffnen.

Abendblatt:

Wollen Sie ein komplett neues Musical inszenieren, oder setzen Sie auf ein bekanntes Werk?

Klokow:

Jetzt konzentrieren wir uns erstmal auf die Standortsuche. Aber es gibt weltweit viele Lizenzen für Musical-Klassiker, die in Hamburg ein Renner werden könnten.

Abendblatt:

Neben Ihren Plänen für ein neues Musicaltheater haben Sie die Hansestadt auch als möglichen Standort für eine dauerhafte Spionageausstellung im Auge. Haben Sie dafür schon einen Standort gefunden, und was würde die Besucher erwarten?

Klokow:

Wir sind noch auf der Suche und freuen uns auf Angebote. Der Hafen, die Speicherstadt oder auch der Kiez wären ideal. Wir haben eine einzigartige Sammlung mit rund 13 000 Exponaten unter Vertrag. Darunter ist auch ein Aston Martin aus einem James-Bond-Film.