Ein Kommentar von Franziska Behring

Für viele Jugendliche gehört Alkohol genauso zu einer Party wie gute Musik. Und häufig bleibt es nicht bei einem Bier. Sie trinken, weil sie den Rausch erleben wollen. Die aktuelle Studie der DAK und der Leuphana-Universität Lüneburg belegt, dass sich fast die Hälfte der deutschen Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren mindestens einmal im Monat einen Rausch antrinkt. Das ist ein erschreckender Trend, dem umgehend entgegengewirkt werden muss.

Es ist gut und wichtig, dass an vielen Schulen Präventionsveranstaltungen für Jugendliche und ihre Eltern eine Selbstverständlichkeit sind und fest im Lehrplan verankert sind. Aber das reicht nicht. Es ist auch die Aufgabe der Politik, Heranwachsende vorm Alkohol zu schützen. Sich darauf auszuruhen, dass Eltern ihren Sprösslingen ein gutes Vorbild sein müssen, wäre ohne Zweifel der falsche Weg.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat das Problem erkannt und versucht, Eltern von Minderjährigen zu sensibilisieren. Das ist begrüßenswert, aber zu wenig.

Darüber hinaus sollte es Jugendlichen schwerer gemacht werden, an Alkohol ranzukommen. Genau an diesem Punkt muss Politik härter durchgreifen. Denn ein Problem ist, dass es für Schüler ein Kinderspiel ist, in Kiosken, Tankstellen und Läden Bier, Wein und Schnaps zu kaufen. Das Handeln dieser Geschäftstreibenden ist kriminell und sollte verfolgt werden. Ein Ansatzpunkt wären Kontrollkäufe durch jugendliche Testpersonen und hohe Bußgelder für diejenigen, die sich nicht an die Gesetze halten - und auf die Gesundheit von Heranwachsenden pfeifen.