Gegen die Schwäche der US-Wirtschaft hilft kein billiges Geld

Jahrzehntelang hat das funktioniert. Beim "American way of life" stand fröhlicher Konsum im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung. Und in der Tat, die amerikanischen Unternehmen waren lange Zeit weit vorn, wenn es darum ging, neue Konsumbedürfnisse erst zu wecken und sie dann zu bedienen, sei es in der Textilindustrie oder mit Hollywoods Traumfabrik, mit den schicksten Automobilen, den modernsten Elektrogeräten und den leckersten Lebensmitteln. Und natürlich sollte jede amerikanische Familie im eigenen Heim leben.

Der American Dream ist ausgeträumt, zumindest im Hinblick auf ein endloses, sich selbst tragendes Wirtschaftswachstum. Die amerikanische Wirtschaft ist in vielen Branchen längst nicht mehr konkurrenzfähig für den Export. Sie ist aber auch am eigenen Binnenmarkt nicht mehr in der Lage, Wohlstand für eine wachsende Zahl von Menschen zu schaffen - wie auch sollte das gehen mit einer immer größeren Zahl von minder qualifizierten Jobs im Dienstleistungssektor?

Die amerikanische Wirtschaft muss sich neu erfinden, mit Kreativität und Wagemut in die erste Reihe zurückkehren. Stattdessen versuchen Regierung und Zentralbank, die USA mit billigem Geld wieder flottzumachen. Das wird so wenig funktionieren wie der Versuch, einen Motor mit reichlich Benzin zu starten, dessen Zündkerzen kaputt sind.