Ein Stimmungsbild von Philip Volkmann-Schluck

"Leute, es gibt zwei Dinge, die hier qualmen. Das ist der Auspuff, und das ist der Fahrer." Besser als mit dieser Durchsage, die gelegentlich in Reisebussen zu hören ist, lässt sich kaum beschreiben, was "Hausrecht" bedeutet. Gebrauch davon machte auch die Bardame des Jolly Roger, der ehrwürdigen Fankneipe des FC St. Pauli: Als GAL-Landeschefin Katharina Fegebank dort an der Bar stand, schmiss sie die junge Politikerin einfach raus. Begründung: Fegebank hat Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) ins Amt verholfen, der zuvor als Innensenator politisch verantwortlich gewesen sei für die gewaltsame Stürmung der Fußballkneipe im Sommer 2009, als Polizisten Schlagstöcke und Tränengas einsetzten.

Oder wie ein Fan in der hitzigen Online-Debatte darüber schreibt: Wer tagsüber "Scheiße verzapft", könne nicht abends mit "den Leidtragenden dieser Scheiße" lustig ein Bier trinken. Mehr noch: Man müsse nicht tolerant sein gegenüber dieser Parteichefin, weil diese ja höchstpersönlich Beispiel dafür sei, wo "Linke" hinkämen, wenn sie sich "in tolerantester Schleimscheißerei überall anbiedern".

Andere Fans finden das unlogisch, dann müssten ja auch alle GAL-Wähler draußen bleiben. Außerdem, sagt einer, sei das alles ein Einzelfall - kein Grund also, "dieses Fass aufzumachen". Das will auch die GAL-Chefin nicht, sie spricht nur von einem "unschönen Erlebnis".

Gerne wird die GAL vom eigenen Lager geprügelt, wenn die Weltretter-Partei an eigenen Ansprüchen scheitert. Dass gerade Fegebank sich gegen Polizeigewalt engagiert, ist wohl das Unfairste an dem Rauswurf.