Ein Kommentar von Franziska Behring

Das Elterngeld soll Familien bei einem guten Start in ein Leben mit Kind helfen. Es soll Mann und Frau ermöglichen, nach der Geburt des Nachwuchses beruflich auszusetzen und das Elternglück ohne finanzielle Sorgen zu genießen.

In Wandsbek war das vielen Familien in den vergangenen Monaten nicht möglich. Sie mussten zehn Wochen auf Elterngeld warten und standen unverschuldet vor finanziellen Problemen. Weil das Bezirksamt versagt hat. Es ist eine Katastrophe, dass junge Familien um ihre Existenz bangen müssen, weil die Verwaltung die Elterngeldstelle aufgrund von Krankheitsfällen nicht ausreichend besetzen kann. So weit hätte es nicht kommen dürfen. Es ist unbestritten, dass die Verantwortlichen früher hätten handeln müssen.

Aber wenn der Karren im Dreck steckt, hilft nur noch, ihn rauszuziehen, anzupacken und den Schaden zu begrenzen. Genau das hat das Bezirksamt in Angriff genommen. Mit Erfolg. Ende August lagen noch 909 Elterngeldanträge auf Eis, Ende September waren es "nur" noch 553. Es sind immer noch 553 zu viele Familien, die auf ihr Geld warten - aber es ist ein guter Anfang, der zuversichtlich stimmt. Das Personal in der Elterngeldstelle aufzustocken und die anderen Bezirke um Hilfe zu bitten, ist der richtige Weg. Von heute auf morgen lässt sich das Problem ohnehin nicht lösen. Wichtig ist, dass das Bezirksamt reagiert und Konsequenzen zieht. Die Amtsleitung muss dafür Sorge tragen, dass die Eltern nicht erneut im Stich gelassen werden.