Er verliert nicht gerade viele Worte, Thomas Breitung ist mehr ein Mann der Tat. Wenn seine Hilfe gebraucht wird, fragt er nicht lange, sondern macht. Das ist einerseits seiner Tätigkeit als Hausmeister im Eimsbüttler Stadtteiltreff Hamburg-Haus geschuldet, andererseits Lebenseinstellung. Das Credo des langhaarigen Ohrringträgers lautet: keine halben Sachen.

Deshalb zögerte der 53-Jährige jetzt nicht, als die Begegnungsstätte Ziel einer mysteriösen Brandanschlagsserie wurde. Zweimal kämpfte er im Alleingang gegen die Flammen. Löschte, bevor die Feuerwehr anrückte. Beunruhigende Sechsmal musste sie das mittlerweile tun. Von Nachwirkungen oder gar Heldentum will der Hausmeister aber nichts hören: "Nee, lass mal", sagt er lakonisch. Seine Freundin Doris und er schliefen nur etwas unruhiger, und er gehe eben abends eine Kontrollrunde mehr. Das wär's aber auch schon.

Seit eineinhalb Jahren bewohnt der Santana-Fan die hauseigene Einliegerwohnung. "Aber von einem Brandstifter lasse ich mich nicht verrückt machen", sagt Breitung. Vielmehr ärgert sich der in Altona geborene Fahrzeugbauer über die Rauchvergiftung, mit der er nach seinem Rettungseinsatz ins Krankenhaus musste. "Denn eigentlich habe ich mir vor acht Jahren das Rauchen abgewöhnt." Damals habe er die filterlosen Reval von einem Tag auf den anderen nicht mehr angerührt. Getreu seiner Losung: ganz oder gar nicht.