Eine Glosse von Axel Tiedemann

Endlich mal jemand, der wirklich gute Einfälle zum Kassefüllen hat. Thorsten Kausch, Chef der stadteigenen Reklameabteilung "Hamburg Marketing GmbH ", will nun das Hamburger Kreuzfahrer-Spektakel Cruise Days mitsamt einer blauen Illumination vermarkten, wie er sagt. "Blue Port", so hieß das bisher. Diesen Namen will Kausch nun für die Stadt verkaufen: "Holsten Blue Port", so könnte die Veranstaltung demnächst heißen. Die Bierbrauer kaufen den Namen, und alle wissen, warum der ganze Hafen blau ist. Super Idee.

Und eine Idee, die in Zeiten knappen Stadtkassen nicht nur auf die Cruise Days Anwendung finden könnten. Verkaufen ließe sich doch vieles. Wie wäre es mit dem Elbtunnel: "20 Kilometer Stau vor dem Telekom-Tunnel" - allein die tägliche Nennung des Namens im Verkehrsfunk müsste MillionenWert sein.

Auch die Bürgerschaft selbst könnte kreativ in wirklich handfeste Einnahme-Bemühungen eingebunden werden: "Diese Debatte wird Ihnen präsentiert von Labasan - dem Beruhigungsmittel für die mittlere Generation." Warum sollte man diesen Quell intelligenter Diskussionskultur völlig umsonst den TV-Sendern überlassen, wenn man sie doch so hübsch vermarkten könnte?

Und was ist mit der Elbphilharmonie? Bekannter als der Blue Port ist sie allemal. Auch dieser Name gehört daher verkauft. Warum nicht an die HSH-Nordbank? Hübsche Werbesprüche wären da möglich: "Nordbank-Philharmonie - hier wird Ihr Geld vergeigt" zum Beispiel.