Sie lassen sich nicht reformieren, erneuern, verbessern. Die Krise an den internationalen Finanzmärkten ist kaum überstanden, doch in etlichen Banken kassieren die Manager und Händler bereits wieder das Maximum dessen, was sie herausholen können. Ausgerechnet jene Institute fallen dabei besonders negativ auf, die von den Steuerzahlern über den Bankenhilfsfonds SoFFin vor Schlimmerem bewahrt werden mussten. Ausgesprochen dreist klingt hier das Argument, die harte Sanierungsarbeit müsse ja angemessen vergütet werden.

Weder die Schrecken der Finanzmarktkrise noch die staatlichen Eingriffe ins Bankensystem konnten die Gier der Akteure im Geldgewerbe effektiv eindämmen. Und die Gelegenheit für schärfere Regeln auf internationaler Ebene ist längst verpasst. Nun wird abkassiert und gezockt, als sei nichts geschehen. Dafür wird gern dieselbe altbewährte Weisheit bemüht wie bereits vor dem großen Brand an den Finanzmärkten: dass nämlich die formidablen Finanzjongleure dem großen Geld quasi magnetisch folgen, vor allem dann, wenn es um ihre eigene Bezahlung geht.

Es lohnt sich, noch einmal auf jene Institute zu schauen, die relativ wenig zur Finanzmarktkrise beigetragen haben. In Deutschland waren das vor allem Genossenschaftsbanken, aber auch viele Sparkassen. Auch anhand solcher Kriterien können Kunden entscheiden, wo sie ihr Geld anlegen. Die meisten Supertalente an den internationalen Geldmärkten werden in Sicherheit sein, wenn die nächste Blase platzt. Die meisten Anleger hingegen nicht. Und ebenso bleiben Moral und Anstand im Bankengeschäft wohl auf der Strecke.