Kurz nach 19 Uhr am Sonnabendabend verspürte Winfried Hardt ihn plötzlich - diesen Glücksmoment, in dem der ganze Druck der vergangenen Wochen von ihm abfiel. In dem ihm bewusst wurde, dass er ab sofort nichts weiter beitragen konnte zum Gelingen "seiner" Nacht der Kirchen. "Ich war bei der Eröffnungsfeier in der Petrikirche, habe mich umgeschaut und in lauter glückliche Gesichter geblickt", sagt der 56-jährige Pastor. "Von da an konnte ich anfangen zu genießen."

Bereits zum sechsten Mal war Winfried Hardt für die Organisation der ökumenischen Kirchenfeier zuständig. Mit Erfolg: Es kamen mehr Besucher als je zuvor. Vor seiner Berufung zum Projektleiter der Kirchennacht arbeitete Hardt 23 Jahre lang als Gemeindepastor im Bezirk Hoisdorf. "Das ist überdurchschnittlich lang. Aber ich habe es für meine drei mittlerweile erwachsenen Kinder getan. Die waren immer glücklich in Hoisdorf", sagt Hardt.

Der Sohn eines Pastors verbrachte seine Grundschulzeit in Preetz, seine Gymnasialzeit in Timmendorfer Strand. "Ein Junge der Küste", sagt er lachend. Wohl deshalb reist er mit Ehefrau Marina gern an die mallorquinische Küste - oder verbringt mit ihr ein Wochenende an der Ostsee. Eine Nacht am Meer ist ihm fast ebenso lieb wie eine Nacht der Kirchen: "Es ist herrlich, an lauen Sommerabenden lange im Sand oder in einer Strandbar zu sitzen." Noch ein Glücksmoment.