Eine Glosse von Christopher Beschnitt

Der klassische Wochenmarkt: ein Einkaufsparadies für all jene, die nach Blumen oder Bohnen suchen - und nun womöglich auch für Burger-Fans?

Diese Frage stellt sich angesichts des Standes, mit dem sich die Fast-Food-Kette McDonald's an diesem Sonnabend auf dem Altonaer Wochenmarkt präsentiert. Dort stellen Azubis unter anderem Freiland-Eier zur Schau - und auch sich selbst endlich mal wieder unter freien Himmel. Denn kaum ein Hühnchen dürfte allzu neidisch auf die Arbeitsbedingungen jener Menschen sein, die sich nach dem Ableben des Federviehs um selbiges in Form von Chickennuggets kümmern. Geht doch das Schaffen zwischen Frittenfett und ketchupverschmierten Kassentasten um einiges hektischer zu als das Herumlungern in einer Legebatterie.

Doch für die Damen und Herren im Dienste der goldenen Möwe gab es in Altona nicht nur Frischluft, sondern auch gehörig Gegenwind: "McDonald's will die Wochenmärkte zu Werbezwecken instrumentalisieren!", zetert der Hamburger Landesverband des Ambulanten Gewerbes. McDonald's lässt derweil vermelden: "Wir wollen keinen neuen Geschäftszweig schaffen. Wir wollen unseren Kunden nur zeigen, wie frisch bei uns alles ist."

Vielleicht sollten die Marktbeschicker also schlicht das Beste aus der vermeintlichen Konkurrenz machen. Zum Beispiel durch die Einführung eines "McMarkt", eines Burgers mit allem drauf, was am Verkaufstagsende noch übrig ist. Am besten sollten die Marktleute ihre Stände auch noch so hinstellen, dass man bequem mit dem Auto um sie herumfahren kann - als "Drive-in-the-marketplace" sozusagen.

Falls dieses Modell Erfolg haben sollte, könnten doch letztlich alle Beteiligten versöhnt sein und mampfend sagen: "Ich liebe es!"