Eine Erinnerung von Verena Fischer-Zernin

Das Spargespenst geht um. Dass der angekündigte Kahlschlag die Museen oder beiden großen Theater zuerst zu erwischen droht, mag die anderen Kulturschaffenden der Stadt zunächst erleichtern. Noch können sie hoffen, unbehelligt zu bleiben. Richtig wohl kann aber zurzeit keinem sein.

Etat-Besitzstände gibt es nicht, das lehrt die Erfahrung. Wie steht es dann erst um Zuwendungen, die noch in keinem Haushaltsplan stehen?

So ist die Lage bei den Hamburger Symphonikern. Dieses kleinste der hiesigen Sinfonieorchester hat in den letzten Jahren immer wieder mit außergewöhnlichen Programmen Aufsehen erregt. Um dem Ensemble die Aufstockung zum A-Orchester zu ermöglichen, hat Schwarz-Grün 2008 im Koalitionsvertrag die schrittweise Erhöhung der Zuwendungen beschlossen und ist den ersten Schritt im Doppelhaushalt 2009/10 bereits gegangen. Ein Schelm, wer daran denkt, die nächste Erhöhung mal kurz unter den Tisch fallen zu lassen?

Am Sonntag eröffnen die Symphoniker ihre Saison mit einer Aufführung, die den traditionellen Konzertrahmen nicht nur in ästhetischer Hinsicht sprengt. Sie transportiert eine zukunftsweisende Botschaft, die jeden von uns angeht. Wie sie das tut, verspricht zugleich fordernd und ansprechend zu werden.

Solche Kunst brauchen wir. Solche Vielfalt brauchen wir.