Er ist einer von acht Hamburger Polizisten, die man ungestraft "Kasper" nennen darf. Das hört Oberkommissar Peter Ahlers sogar lieber als "PVKL/HS" (Polizeiverkehrslehrer/Handpuppenspieler), wie seine Dienstbezeichnung korrekt lautet.

Seit 26 Jahren besucht der Beamte mit seinem Verkehrskasperteam Hamburger Grundschulen, um Erst- und Zweitklässlern den Umgang mit Zebrastreifen und Ampeln beizubringen. "Ich gehe jeden Tag mit Freude zur Arbeit", sagt der 58-Jährige, "weil mich die Begeisterung ansteckt, mit der die Kinder uns zusehen." Und weil er ihnen spielerisch ein Stück Sicherheit mit auf den Weg geben kann. Dabei hatte er sich 1975, als er Polizist wurde, nicht vorstellen können, ein Arbeitsleben hinter Holzwänden und mit hakennasiger Witzfigur an der Hand zu führen. Doch irgendwann sprach ein Kollege den damaligen Streifenbeamten an: "Du hast doch Kinder. Und du bist ein lustiger Typ. Sprich mal beim Polizeikasper vor." So geschah es. "Die wohl beste Entscheidung meines Berufslebens!"

Ausgleich zum Puppenspiel sucht der in zweiter Ehe verheiratete vierfache Großvater in eher stilleren Hobbys: Fotografie und Langstreckenschwimmen. Mit seiner Frau Lidia lebt er in einem Reihenhaus in Langenbek. In zwei Jahren hat er das Pensionsalter erreicht. Der Kasper aber bleibt, trotz polizeilicher Sparmaßnahmen. Weil er Kinderleben sicherer macht.