Einwanderer hätten mehr gekostet als eingebracht, ist eine der Thesen Thilo Sarrazins. Das trifft auch auf den scheidenden Bundesbanker selbst zu. In seinen 17 Monaten bei der Staatsbank kann er nicht so viel geleistet haben, wie er jetzt an Pension kassieren wird. Zudem hatte er neben seiner aufreibenden Tätigkeit fürs Vaterland noch Zeit genug, seinen xenophoben Bestseller zu verfassen.

Mit einem goldenen Handschlag schafft sich Bundespräsident Wulff nun eine schwere Entlassungs-Entscheidung vom Hals und ermöglicht Sarrazin vorzeitig den gut gepolsterten Abgang. Ein klassisches Geschäft zulasten Dritter. Denn dafür aufkommen müssen die Steuerzahler. Und das neue Staatsoberhaupt hat die Möglichkeit verpasst, sich - etwa mit einer Grundsatzrede über Einwanderung und Integration - im neuen Amt zu profilieren.

SPD-Chef Sigmar Gabriel wiederum bezichtigt den Präsidenten eines anrüchigen Deals. Und vergisst dabei, dass Sarrazin immer noch sein Genosse ist und es seine Partei war, die ihn in Berlin genau wegen seiner markigen Sprüche gegen Muslime und über Hartz-IV-Empfänger nicht mehr als Senator haben wollte. Die Sozialdemokraten haben ihn deshalb auf den Versorgungsposten in die Bundesbank abgeschoben.

Die ganze Geschichte hat nur einen Gewinner - Thilo Sarrazin.