"One apple a day keeps the doctor away", sagt Reinhard Quast. Der Obstbauer aus dem Alten Land, selber fast nie beim Arzt, muss es wissen. Schon als kleiner Junge pflückte er die Früchte vom Apfelbaum, vor 20 Jahren übernahm er den Hof seines Vaters in Neuenfelde.

Wenn morgen offiziell die Ernte beginnt, sind "Elstar" und "Jonagold" buchstäblich wieder in aller Munde. Knackig, rund, zuckersüß und vor allem vitaminreich. "Wer es noch genauer wissen will, muss meine Tochter fragen", sagt Quast. Tochter Anneleen, 25, studiert Ernährungswissenschaften in Kiel, während die Söhne Tillmann, 16, und Johannes, 23, der gerade seine Prüfung zum Gärtnermeister bestanden hat, noch auf dem Hof wohnen.

Die Familie sei im Grunde auch sein einziges Hobby, sagt der 49-Jährige. Während der Erntezeit hat er eine Sieben-Tage-Woche. Und in den wenigen freien Stunden setzt er sich im Vorstand des Bauernverbandes für die Interessen der Obstbauern ein.

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit der Stadt um die Ortsumgehung Finkenwerder und die geplante A 26 haben sie jetzt eine Perspektive. Und Quast könnte eigentlich mal an eine etwas längere Reise mit seiner Frau Marlene denken. Im Frühjahr haben sie Silberhochzeit gefeiert. Urlaub? "Kann man auch mal haben", sagt er. In die Sonne fliegen? "Die Umgebung hier ist doch auch sehr schön ..."