Die Hoffnung eines bedeutenden Wirtschaftszweiges ist dreidimensional. Mit Filmen in 3-D haben viele Kinos in diesem Jahr bereits ihre Umsätze nach oben getrieben. Nun soll das neue Sehvergnügen auch den Fernseher erobern. Filmproduzenten und Gerätehersteller wittern das große Geschäft.

Mit einer immensen Geschwindigkeit hat sich die schöne bunte TV-Welt in den vergangenen Jahren gewandelt. Das klobige Röhrengerät machte Platz für schmale LCD- und Plasma-Fernseher, Videos wurden von DVDs und Blu-Ray-Discs abgelöst. Nun soll die dritte Dimension Deutschlands Wohnzimmer erobern. Blickt man allerdings auf die aktuell angebotene Technik, gewinnt man den Eindruck, dass die 3-D-Fernsehzuschauer als Versuchskaninchen dienen. Die Bildqualität verursacht oft mehr Kopfschmerzen als Freude und die Zahl der Filme, die sich in 3-D lohnen zu sehen, sind mehr als überschaubar.

Die Unternehmen müssen Acht geben, dass sie eine durchaus zukunftsträchtige Technologie nicht mit unausgereiften Produkten beim Kunden in Misskredit bringen. Und die Konsumenten sollten genau hinschauen, bevor sie ihren erst wenige Jahre alten Flachbildfernseher gegen das teure, angeblich so moderne 3-D-Gerät tauschen. Sonst kann aus Lust auf Neues schnell Frust über Unausgereiftes werden.

Vernünftig vorbereitet und begrenzt auf gut gemachte Filme hat dreidimensionales Fernsehen durchaus das Zeug zum Publikumsmagneten. Doch politische Talkshows oder Quizsendungen müssen nicht wirklich dreidimensional ins Wohnzimmer flimmern.