Verband reagiert auf Kritik des neuen Hamburger Wirtschaftssenators Ian Karan

Hamburg. Mit Befremden hat der Verband Deutscher Reeder (VDR) auf Vorwürfe des neuen Hamburger Wirtschaftssenators Ian Karan reagiert. "Wir sind etwas erstaunt, dass der neue Senator uns vor einem ersten Gespräch Größenwahn vorwirft", sagte ein Sprecher des Verbands am Freitag. Der frisch gewählte Senator hatte im Interview mit dem Abendblatt zuvor den Trend zu immer größeren Schiffen mit scharfen Worten kritisiert. "Wir müssen uns überlegen, ob dieser Gigantismus nötig ist, ob man wirklich träumen muss von Schiffen mit 15 000 Containern", hatte Karan gesagt, der selbst lange in der Branche tätig war.

"Bereits heute sind mehr als 100 dieser sehr großen Schiffe im Einsatz", sagte hingegen der Sprecher des Reederverbands. Dies sei ein klares Indiz dafür, dass diese am Markt benötigt würden. "Wer sich dieser Entwicklung verschließt, nimmt in Kauf, dass die zentralen Verkehre künftig in Antwerpen und Rotterdam abgewickelt werden." Man werde demnächst das Gespräch mit dem Senator suchen.

Gegenwind für Karan kommt auch von Spitzenkoch Michael Wollenberg. Dessen Anwälte bezichtigen Karan, in mehreren Fällen die Unwahrheit gesagt zu haben. Dabei geht es um Vorgänge im Zusammenhang mit dem Prominenten-Restaurant Insel.