Vattenfall und die Stadt Hamburg werden ihren gerichtlichen Streit um das Kohlekraftwerk Moorburg beilegen - durch einen außergerichtlichen Vergleich. Gut so!

Klar ist, beide Seiten müssen bittere Pillen schlucken. Vattenfall wird einen 200 Millionen Euro teuren zusätzlichen Hybridkühlturm bauen. Die grün geführte Umweltbehörde muss akzeptieren, dass ihr, was die Nutzung des Kühlturms und die Auflagen zum Betrieb des Kraftwerks angeht, Grenzen gesetzt sind - vom kompletten Verhindern von Moorburg ganz zu schweigen. Gleichzeitig können sich beide Seiten auch ein bisschen als Sieger fühlen. Vattenfall kann das Kraftwerk häufiger unter Volllast fahren als anfangs genehmigt. Die Umweltbehörde hat mehr Schutz für die Elbe erreicht als ursprünglich von der CDU mit Vattenfall vereinbart.

Vor allem ist die außergerichtliche Einigung aber ein Sieg der Vernunft. Ein dauerhafter, tiefer Streit und langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen hätten nur geschadet. Es ist nötig, dass beide Seiten Schritte aufeinander zugehen. Denn die Herausforderung, die Energieversorgung der Zukunft zu sichern, muss gemeinsam angegangen werden - von der Politik und von den Konzernen.