Das Hamburger Auktionshaus Schopmann hat 13 seiner 16 Mitarbeiter entlassen. Die Geschäftsräume am Speersort wurden geräumt.

Altstadt. Das traditionsreiche, aber insolvente Auktionshaus Schopmann hat 13 von 16 Mitarbeitern entlassen. Die Geschäftsräume samt Ausstellungsfläche am Speersort in der City wurden bereits geräumt. Es gibt bislang auch keinen neuen Termin für eine Auktion.

Das bestätigte Insolvenzverwalter Jan H. Wilhelm auf Abendblatt-Anfrage. "Wir konnten den Betrieb aus Kostengründen nicht fortführen. Außerdem hat sich herausgestellt, dass die Schopmann GmbH den Betrieb von Ralf-Matthias Kuball nur gepachtet hatte, und somit könnten wir das Unternehmen gar nicht verkaufen." Deshalb seien alle Interessenten mit Herrn Kuball zusammengebracht worden. "Aber bisher leider ohne Ergebnis", sagt Wilhelm.

Bis 2003 hatte Kuball die Geschäfte des 1813 gegründeten Auktionshauses selber geführt. Danach hatte er die Schopmann GmbH an Lars Koch verkauft, der diese dann Ende 2007 an Silvia Wanagat veräußert hatte. Die Geschäftsfrau meldete Mitte Februar Insolvenz an.

Kuballs Firma W. C. H. Schopmann, die das operative Geschäft an die Schopmann GmbH verpachtet hatte, ist von dieser Insolvenz nicht betroffen: "Es liegt auch in meinem Interesse, dass der Name Schopmann weiterlebt", sagt Kuball. Am Freitag werde es ein Treffen mit einem potenziellen Investor geben.

Auch mehr als 1300 Kunden sind von der Schopmann-Insolvenz betroffen. Diese hatten noch vor der Insolvenz wertvolle Gegenstände versteigern lassen und warten nun auf ihr Geld. In einem Fall geht es um einen Betrag von rund 100 000 Euro.

Aber Insolvenzverwalter Jan H. Wilhelm macht den Gläubigern keine Hoffnung: "Die betroffenen Kunden müssen sich darauf einstellen, dass sie für die verkauften Exponate kein Geld erhalten. Es gibt so gut wie keine Insolvenzmasse."

Unterdessen dauern die Ermittlungen gegen Silvia Wanagat wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung an. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hamburg auf Abendblatt-Anfrage.