Es tut sich was im Hafen. So ist das Umschlagplus im ersten Halbjahr ermutigend, auch wenn die Zuwachsraten in Hamburg noch deutlich geringer ausfallen als bei den Konkurrenten an der Nordsee. An der Elbe zeigt sich, dass der Hafen von den seit über Jahrzehnten gewachsenen Verbindungen nach Asien profitiert, sobald der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft wieder auf vollen Touren dreht. Dazu wird auch das Projekt für das neue Terminal Steinwerder vorangetrieben. Zudem hat die Hamburg Port Authority Werkzeuge gefunden, Zubringerlinien im Hafen zu halten und neue anzulocken. Ein geschickter Schachzug, weil die Möglichkeit zum Weitertransport von Containern per Feederschiff den Hafen attraktiv macht.

Trotz der positiven Entwicklung besteht aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Denn noch immer steht nicht fest, wann die Elbe um den geplanten zusätzlichen einen Meter vertieft sein wird. Sicher ist dagegen, dass immer mehr Frachterriesen einlaufen werden, die inzwischen sogar mehr als 10 000 Boxen tragen können. Allein im ersten Halbjahr 2010 waren es 40, die bei einem tieferen Fluss deutlich mehr Container nach Hamburg hätten transportieren können. An der Einsatzfähigkeit dieser Schiffe hängt Hamburgs Zukunft. Die Elbe muss also rasch vertieft werden und nach einem verlässlichen Zeitplan erfolgen. Das schafft das notwendige Vertrauen, das Reedereien an einen Standort bindet. Mit ihnen wird der Hafen weiter wachsen - auch über das Rekordergebnis von knapp zehn Millionen Containern von 2008 hinaus.