Sanierungswillige Immobilienbesitzer haben es nicht einfach. Sie müssen sich nicht nur mit komplizierten Förderbedingungen bei verschiedenen Institutionen auseinandersetzen, sondern auch ständig fürchten, zu spät zu kommen. So wie jetzt bei der KfW, die aus Geldmangel ihr wichtigstes Förderprogramm kippt.

Ab September gibt es keine zinsgünstigen Kredite mehr für Bauherren, die ihre Heizung erneuern oder die Fassade dämmen wollen. Dabei schlummert gerade in den Heizungskellern ein riesiges Klimaschutz- und Sparpotenzial. 70 Prozent der Anlagen sind älter als zwölf Jahre, 22 Prozent der Öl- und Gasheizungen stehen sogar schon mehr als zwei Jahrzehnte in den Kellern. Die Anlagen erfüllen zwar noch ihren Zweck, verschwenden aber viel Energie.

Sicher kann man fragen, warum der Staat die energetische Sanierung von Häusern mit zinsgünstigen Krediten subventionieren soll. Doch angesichts der ehrgeizigen Klimaziele der Bundesregierung ist das zumindest keine fragwürdige Subvention. Der Einsatz pro Hausbesitzer ist gering, der volkswirtschaftliche Effekt viel weitreichender. Immerhin sicherte die KfW mit ihren Krediten im vergangenen Jahr knapp 300 000 Arbeitsplätze in Deutschland. Hinzu kommt der Gewinn für die Umwelt.

Wenn im nächsten Jahr das Förderbudget des Bundes für die KfW nur noch ein Fünftel der Summe von 2009 beträgt, ist das kontraproduktiv. Modernisierer werden entmutigt, und dem Handwerk droht eine riesige Auftragsflaute. Doch wichtiger noch als die Höhe einer Förderung ist ihre Kontinuität. Davon ist schon seit Jahren nichts zu spüren.