Ein Kommentar von Alexander Laux

Als Bernhard Langer 1993 zum zweiten und letzten Mal das US Masters gewann, gab es in Deutschland gerade mal 200 000 registrierte Golfer. 17 lange Jahre dauerte es, bis der 52-Jährige mit Martin Kaymer bei der PGA Championship seinen legitimen Nachfolger gefunden hat. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung findet Golf weiter nur selten statt, obwohl die Mitgliederzahl des Golfverbands in 782 Klubs und Anlagen auf stolze 600 000 gestiegen ist und mindestens die gleiche Anzahl als "freie Golfer" unterwegs ist.

Dass der 25-jährige Kaymer nun einen signifikanten Golf-Boom auslöst, wie es einst Boris Becker im Tennis gelang, ist unwahrscheinlich. Seine herausragenden Leistungen sind live nur beim Bezahlsender Sky zu sehen, zudem fehlt Kaymer (noch) das Charisma eines volkskompatiblen, Schläger schwingenden Heroen.

Aber Kaymer kann zumindest Hilfestellung leisten. Der stetige Aufschwung des Golfsports verläuft eher im Geheimen, auch wenn überholte Klischees immer noch stören. Nur noch Unwissende glauben, dass Golf etwas für alte Menschen mit zu viel Zeit und zu großem Geldbeutel ist. Auf Nachhaltigkeit angelegte Aktionen des Verbands wie "Abschlag Schule" - zwischen 1999 bis 2009 wurden in Deutschland über 4000 Schulprojekte mit mehr als 66 500 Schülern gefördert - und die intensive Betreuung von Kindern und Jugendlichen in den Klubs haben Golf aus seiner dunklen Eliteecke hervorkommen und zum trendigen Massensport werden lassen.