Beim Thema Energiepreise haben die Verbraucher nicht selten ein mulmiges Gefühl. Es mangelt bei Gas, Öl und Benzin oft an Transparenz. Oder man wird, wie beim Strom, mit dem Hinweis vertröstet, es handele sich um einen an der Börse nach Angebot und Nachfrage festgesetzten Preis. Dass dies beim Strom so offenbar nicht immer stimmt, wird jetzt durch eine Studie im Auftrag der Grünen bestätigt.

Die Konzerne holen bei ihren Kunden heraus, was sie können. Der einzig positive Aspekt aus Sicht der Verbraucher ist, dass sie heute, anders als noch vor 15 oder 20 Jahren, dem Gebaren ihres Versorgers nicht mehr schutzlos ausgeliefert sind. Das Zauberwort heißt Wechseln. Allein in Hamburg tummeln sich Anbieter mit insgesamt 126 verschiedenen Stromtarifen auf dem Markt. Und beim Gas sind es immerhin 60 verschiedene Tarife. Wie auch beim Tanken, wo man die günstigste Station anfahren kann, bleibt es den Kunden bei Strom und Gas frei, preiswertere Anbieter zu wählen.

Das ist zwar schön, reicht aber nicht. Zwar ist es den Konzernen per se nicht zu verübeln, dass sie nach Gewinnmaximierung streben. Doch gerade deshalb sollten die Kontrollbehörden wie etwa das Bundeskartellamt oder die Regulierungsbehörde eingreifen, wenn sich herausstellt, dass der Wettbewerb nicht funktioniert. Denn nur Konkurrenz, auch in der Stromerzeugung, kann einer Preistreiberei Einhalt gebieten. Und die Konzerne sollten sich fragen, ob es inmitten der Laufzeitdebatte für Kernkraftwerke, mit denen sie fast zum Nulltarif Strom produzieren, sinnvoll ist, auch noch die Preise zu erhöhen.